Freitag, 15. September 2017

Ballesterer 125




Rezension


Ballesterer
Nr. 125, Oktober 2017
84 S.






Roberto Baggio ist die Titelgeschichte gewidmet und es ist wieder einmal eines dieser gelungenen Legenden-Portraits in einer Mischung aus Sentimentalität, kritischem Blick und Information, die den Ballesterer auszeichnen. Martin Schreiner beleuchtet Baggios Karriereweg. Ben Lyttleton analysiert den verschossenen Elfmeter im WM-Finale 1994, mit dem ausgerechnet der ausgesprochen sichere und erfolgreiche Elferschütze Baggio in die Geschichte einging. Fiorentina-Ultra Domenico Mungo beschreibt das Verhältnis zum lila Helden Roberto Baggio, der zur Zeit des UEFA-Cup-Final-Rückspiels zwischen Fiorentina und Juventus 1990 zum ewigen Florentiner Hassgegner wechselte. Roberto Baggios ehemaliger Mitspieler bei Brescia Markus Schopp blickt im Interview auf seine Zeit mit Baggio zurück.

Im Leitartikel kommentiert Jakob Rosenberg die Aufregung um die „Journalisten-Terroristen“-Choreographie des Block West beim jüngsten Spiel Rapid gegen Sturm. „Bei all der Aufregung ging aber unter, dass die Ultras vor allem eines wollten: den Medien einen Spiegel vorhalten.“ Für Rosenberg hatte die Debatte aber den Effekt eines „blinden Spiegels“, denn: „Beide Seiten können sich durch die Reaktionen bestärkt fühlen. Journalisten, die Ultras als einen Haufen irrationaler Medienhasser wahrnehmen, und Fans, die sich von der Polizei, dem Kommerz und eben auch der Presse immer stärker bedroht sehen.“

Weiters wird im Heft u.a. ins blaue München und violette Salzburg, nach Kolumbien oder Lettland geschaut. Sehr schön sind Bilder des verfallenen Stadions im ukrainischen Prypjat, das 1986 fertiggestellt war aber aufgrund der Unfalls von Tschernobyl nie eröffnet wurde. Die Stadt wurde geräumt und ist bis heute in der Sperrzone.

In meiner Reihe Nebenschauplätze wird von mir diesmal Fürstenfeld vorgestellt.

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